Dapoxetin - Stoffe, die serotoninerg wirken
Der Schweregrad des Serotonin-Syndroms ist dosisabhängig. Dieser beruht auf einer Überstimulation der zentralen postsynaptischen Serotonin-Rezeptoren. Viele Wirkstoffe können durch verschiedene Mechanismen ein Serotonin-Syndrom induzieren: z.B. Erhöhung der Serotonin-Konzentration durch Hemmung der Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt, Hemmung des Abbaus oder Erhöhung der Freisetzung.
Erhöhtes Risiko eines serotonergen Syndroms
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren serotoninergen Arzneistoffen, kann sich in seltenen Fällen ein Serotonin-Syndrom entwickeln. Symptome eines Serotonin-Syndroms umfassen: Verhaltensstörungen (Angst, Agitation, Verwirrtheit), autonome (Tachykardie, Hypertonie, Schwindel, Diaphorese, Flush, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen) und neuromuskuläre Störungen (Tremor, Rigidität, Myoklonien, Klonus, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen). In schweren Fällen kann es zu Krampfanfällen, Rhabdomyolyse, akutem Nierenversagen, disseminierter intravasaler Koagulopathie, Koma und Schock mit potenziell letalem Ausgang kommen.
Dapoxetin darf nicht gleichzeitig mit den genannten serotoninerg wirkenden Arzneimitteln angewandt werden. Auch die Anwendung von Dapoxetin innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen von serotoninergen Arzneimitteln ist kontraindiziert. Nach Absetzen von Dapoxetin sollen 7 Tage lang keine serotoninergen Arzneimittel angewandt werden.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Memantin - Dextromethorphan
Additive Wirkungen am N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA)-Rezeptor.
Verstärkte unerwünschte Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den beiden NMDA-Antagonisten Memantin und Dextromethorphan werden vermehrte bzw. verstärkte unerwünschte Wirkungen auf das ZNS erwartet.
Die gleichzeitige Behandlung von Memantin und Dextromethorphan ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Opioide - MAO-Hemmer
Möglicherweise beruht die Wechselwirkung auf einer Erhöhung der Serotonin-Konzentration im ZNS: Die Symptome ähneln dem Serotonin-Syndrom. Einige Opioide blockieren die neuronale Wiederaufnahme von Serotonin; MAO-Hemmer hemmen den Serotonin-Abbau durch die Monoaminoxidase A.
Beeinträchtigung der Atem- und Kreislauffunktionen sowie serotoninerge Reaktionen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit MAO-Hemmern (Moclobemid, Phenelzin, Procarbazin, Rasagilin, Selegilin, Tranylcypromin) und Opioiden (Buprenorphin, Codein, Dextromethorphan, Dihydrocodein, Heroin, Hydromorphon, Levomethadon, Methadon, Morphin, Opium, Oxycodon, Pentazocin, Pethidin, Pholcodin, Piritramid, Tapentadol, Tramadol) sind depressive oder exzitatorische Wirkungen auf ZNS und Atem- bzw. Kreislauffunktion nicht auszuschliessen. In Einzelfällen sind bei gleichzeitiger Behandlung mit MAO-Hemmern und einigen Opioiden (Pethidin, Dextromethorphan, Tramadol) nach kurzer Zeit (20 min bis wenige Tage) Erregung, Kopfschmerzen, Krämpfe, instabiler Blutdruck, Koma und Atemdepression aufgetreten, zum Teil mit tödlichem Ausgang.
Mehrere Hersteller von Opioiden nennen vorsichtshalber die gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern als Kontraindikation bzw. raten zu besonders strenger Nutzen/Risiko-Abwägung; Vorsicht ist besonders bei Pethidin, Dextromethorphan und Tramadol angebracht. Zwischen der Anwendung von MAO-Hemmern und Opioiden sollen mindestens 14 Tage liegen. Als Antitussiva sollen nicht-opioide Hustenblocker eingesetzt werden. Auch der selektive reversible MAO-A-Hemmer Moclobemid sowie der selektive MAO-B-Hemmer Selegilin, der in der Therapie des Morbus Parkinson eingesetzt wird, sollen vorsichtshalber nicht zusammen mit Opioiden angewandt werden, vor allem nicht mit Pethidin und Dextromethorphan. Procarbazin (Zytostatikum) hemmt ebenfalls die Monoaminoxidase; deshalb muss die Wechselwirkung auch hier erwartet werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Substrate (CYP2D6) - Artemether/Lumefantrin
Lumefantrin und Artemether hemmen in vitro CYP2D6. Dies kann bei CYP2D6-Substraten mit geringer therapeutischer Breite von klinischer Bedeutung sein.
Verstärkte Wirkungen der betroffenen Stoffe
Die gleichzeitige Behandlung mit Lumefantrin/Artemether kann die Wirkungen von CYP2D6-Substraten (Carvedilol, Dextromethorphan, Eliglustat, Metoprolol, Nebivolol, Propranolol, Tolterodin) möglicherweise verstärken. Je nach pharmakologischem Profil der Arzneistoffe sind dadurch vermehrt unerwünschte Effekte zu erwarten.
Nach Angaben des Herstellers von Lumefantrin/Artemether ist die gleichzeitige Behandlung mit CYP2D6-Substraten kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Opioid-Antagonisten - Opioide
Nalmefen bzw. Naltrexon und Opioide wirken gegensätzlich an den my- und delta-Opioid-Rezeptoren, die hauptsächlich für die analgetische und atemdepressive Wirkung der Opioide verantwortlich sind. Während Naltrexon an allen Opioid-Rezeptoren antagonistisch wirkt, wirkt Nalmefen partiell agonistisch an den kappa-Rezeptoren. In mehreren Fallberichten löste eine Einmalgabe von Nalmefen oder Naltrexon ein schweres Opioid-Entzugssysndrom aus, vor allem in Patienten, die aufgrund einer Substitutions- oder Schmerztherapie Opioide einnahmen. Das Entzugssysndrom trat Minuten nach der Einnahme von Nalmefen auf und musste bis zu 3 Tage lang behandelt werden.
Gegenseitige Beeinträchtigung der Wirksamkeit
Opioid-Antagonisten (Nalmefen und Naltrexon) und Opioid-haltige Arzneimittel können sich in ihrer Wirksamkeit gegenseitig beeinträchtigen.
Eine Einmalgabe der Opioid-Antagonisten bei Patienten, die mit einer Opioid-Dauertherapie behandelt werden, kann ein schweres Opioid-Entzugssysndrom auslösen. Die Symptome sind Tachykardie, Bluthochdruck, Schmerzen (Muskelschmerzen, Bauchschmerzen), Unruhe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Halluzinationen.
Eine Dauertherapie mit Opioid-Antagonisten kann zu einer Hypersensitivierung gegenüber Opioiden führen, während ein Einmalgabe von Opioid-Antagonisten den analgetischen Effekt der Opioide aufheben kann.
Nalmefen und Naltrexon dürfen nicht gleichzeitig mit Opioid-haltigen Arzneimitteln eingesetzt werden.
Für die Kombination Oxycodon/Naltrexon wird angegeben, dass die Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante Interaktionen mit Naltrexon in therapeutischen Konzentrationen äusserst gering sei.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
4-Hydroxybutansäure - Zentraldämpfende Stoffe
Die Wechselwirkung beruht auf additiven pharmakodynamischen Effekten.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Benzodiazepine, Opioide und Barbiturate verstärken die zentraldämpfenden Effekte von 4-Hydroxybutansäure (Natriumoxybat). Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten. In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
4-Hydroxybutansäure darf nach Herstellerangaben nicht gleichzeitig mit Barbituraten, Benzodiazepinen bzw. Opioiden angewendet werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Methylphenidat, Dexmethylphenidat - Stoffe, die serotoninerg wirken
Der Schweregrad des Serotonin-Syndroms ist dosisabhängig. Dieser beruht auf einer Überstimulation der zentralen postsynaptischen Serotonin-Rezeptoren. Viele Wirkstoffe können durch verschiedene Mechanismen ein Serotonin-Syndrom induzieren: z.B. Erhöhung der Serotonin-Konzentration durch Hemmung der Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt, Hemmung des Abbaus oder Erhöhung der Freisetzung.
Es wurde gezeigt, dass Methylphenidat die extrazelluläre Konzentration von Serotonin und Noradrenalin erhöht und dass es eine schwache Fähigkeit zur Bindung an den Serotonintransporter zu haben scheint.
Erhöhtes Risiko eines Serotonin-Syndroms
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren serotoninergen Arzneistoffen, kann sich in seltenen Fällen ein Serotonin-Syndrom entwickeln. Symptome eines Serotonin-Syndroms umfassen: Verhaltensstörungen (Angst, Agitation, Verwirrtheit), autonome (Tachykardie, Hypertonie, Schwindel, Diaphorese, Flush, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen) und neuromuskuläre Störungen (Tremor, Rigidität, Myoklonien, Klonus, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen). In schweren Fällen kann es zu Krampfanfällen, Rhabdomyolyse, akutem Nierenversagen, disseminierter intravasaler Koagulopathie, Koma und Schock mit potenziell letalem Ausgang kommen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Methylphenidat und anderen serotonergen Arzneimitteln, sowie Arzneimitteln, die den Serotonin-Stoffwechsel hemmen oder Serotonin-Vorstufen, wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Morclofon - Zentraldämpfende Stoffe
Morclofon besitzt einen selektiven antitussiven Effekt, der über einen zentralen Wirkungsmechanismus zustande kommt. Man geht davon aus, dass es bei gleichzeitigir Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen zu einer Wirkungsverstärkung kommen kann.
Erhöhtes Risiko für zentraldämpfende Wirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen werden vermehrt zentral dämpfende Wirkungen befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit zentraldämpfenden Arzneimittel soll vermieden werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Zentraldämpfende Stoffe - Alkoholhaltige Arzneimittel
In erster Linie beruht die Wechselwirkung auf additiven pharmakodynamischen Effekten: Alkohol unter ca. 0,5 Promille hemmt im ZNS inhibitorische, über ca. 0,5 Promille auch exzitatorische Neurone. Die Wirkungen von zentraldämpfenden Arzneistoffen werden daher ab einer Blutalkoholkonzentration von etwa 0,5 Promille deutlich verstärkt. Eine vermehrte Absorption (z.B. durch Metoclopramid) sowie eine Hemmung des oxidativen Metabolismus können darüber hinaus eine Rolle spielen.
Die Interaktion ist auch bei Augenzubereitungen möglich: die Arzneistoffe werden über die Binde- und die Nasenschleimhaut unter Umgehung des hepatischen First-pass-Effekts absorbiert, so dass wirksame Plasmakonzentrationen resultieren können.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Alkohol, inkl. in Arzneimitteln, kann die zentraldämpfenden Wirkungen vieler Pharmaka unvorhersehbar verstärken: vor allem Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Die Konzentrationsfähigkeit (z.B. im Strassenverkehr) kann stark beeinträchtigt sein.
In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
Patienten, die zentraldämpfende Pharmaka erhalten, müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass schon geringe Alkoholmengen, wie in Arzneimitteln, die Wirkungen der Arzneistoffe unvorhersehbar verstärken oder verändern können und somit die Konzentrationsfähigkeit (z.B. im Strassenverkehr) erheblich beeinträchtigen.
Eine alkoholfreie Alternative für das alkoholhaltige Arzneimittel ist zu erwägen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antitussiva - Expektorantien (Mukolytika)
Die gleichzeitige Anwendung eines Antitussivums mit einem Expektorans kann über eine Hemmung des Hustenreflexes das Abhusten des verflüssigten Bronchialschleims beeinträchtigen.
Sekretstau nicht auszuschliessen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Antitussiva und Expektorantien (Sekretolytika) kann bei einem Husten mit erheblicher Schleimproduktion ein Sekretstau entstehen, der Atemwegsinfektionen begünstigt.
Die gleichzeitige Einnahme eines Expektorans mit einem Antitussivum ist bei einem Husten mit erheblicher Schleimproduktion möglichst zu vermeiden. Eine kombinierte Anwendung kann sinnvoll sein, wobei tagsüber das Expektorans und nachts das Antitussivum empfohlen wird.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Dextromethorphan - MAO-Hemmer
Vermutlich additive serotoninerge Effekte: Dextromethorphan blockiert die neuronale Wiederaufnahme von Serotonin, MAO-Hemmer hemmen den Serotonin-Abbau durch die Monoaminoxidase. Das Antibiotikum Linezolid hemmt Monoaminoxidasen nicht-selektiv reversibel.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Dextromethorphan und nicht-selektiven MAO-Hemmern wurde über Symptome eines Serotonin-Syndroms berichtet. Bei gesunden Probanden, die Dextromethorphan, zweimal 20 mg im Abstand von 4 Stunden, mit oder ohne Linezolid erhielten, wurden keine Anzeichen eines Serotonin-Syndroms beobachtet. Nach Markteinführung kam es aber bei einem Patienten zu Serotonin-Syndrom-ähnlichen Erscheinungen, die sich nach Absetzen beider Arzneimittel wieder zurückbildeten
Symptome eines Serotonin-Syndroms nicht auszuschliessen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dextromethorphan und den MAO-B-Hemmern Rasagilin und Safinamid bzw. dem Oxazolidinon-Antibiotikum Linezolid ist nicht auszuschliessen, dass es zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms kommt (Verwirrtheit, Delirium, Erregung, Tremor, Schwitzen, Hyperthermie, Blutdruckschwankungen, Tachykardie, Hyperreflexie, Diarhoe, Übelkeit).
Die gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan und den genannten MAO-Hemmern wird nicht empfohlen. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan und den genannten MAO-B-Hemmern bzw. Linezolid nötig, sollen die Patienten sorgfältig auf die Symptome eines Serotonin-Syndroms überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Substrate (CYP2D6) - Dacomitinib
Dacomitinib ist ein starker Hemmstoff von CYP2D6 und kann den oxidativen Metabolismus von Arzneistoffen hemmen, die durch dieses Isoenzym abgebaut werden. Dacomitinib, 45 mg, erhöhte die AUC von Dextromethorphan um 855 %.
Verstärkte Wirkungen von CYP2D6-Substraten möglich
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Dacomitinib muss mit verstärkten Wirkungen von CYP2D6-Substraten gerechnet werden.
Die gleichzeitige Behandlung von Dacomitinib und Stoffen, die über CYP2D6 metabolisiert werden, soll vermieden werden. Wenn die gleichzeitige Behandlung notwendig ist, soll sie gemäss den Dosierungsempfehlungen in der jeweiligen Fachinformation erfolgen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Dextromethorphan - Bupropion
Bupropion und sein Hauptmetabolit Hydroxybupropion hemmen den oxidativen Metabolismus durch CYP2D6. Die Hemmung von CYP2D6 hält mindestens 7 Tage nach der letzten Bupropion-Dosis an. In einer Studie stieg das Verhältnis von Dextromethorphan und seinem Metaboliten durch Bupropion im Schnitt um das 35-Fache an.
Verstärkte Wirkung von Dextromethorphan möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Bupropion kann die Wirkungen von Dextromethorphan, das durch CYP2D6 abgebaut wird, verstärken. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Dextromethorphan sind Erregungszustände, Verwirrtheit, Tremor, Schlaflosigkeit, Diarrhoe und Atemdepression.
Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die überwiegend über CYP2D6 metabolisiert werden und ausserdem eine geringe therapeutische Breite haben, soll in deren unterem Dosierungsbereich begonnen werden. Wenn Patienten mit Bupropion behandelt werden, die bereits ein solches Arzneimittel erhalten, muss eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden. Ausserdem soll in diesen Fällen der zu erwartende Nutzen einer Behandlung mit Bupropion sehr sorgfältig gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Clomethiazol - Zentraldämpfende Stoffe
Die Wechselwirkung beruht auf additiven pharmakodynamischen Effekten.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Benzodiazepine, Opioide und Barbiturate verstärken die zentraldämpfenden Effekte von Clomethiazol. Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten. In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clomethiazol und zentraldämpfenden Stoffen muss die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Substrate (CYP2D6) - Celecoxib, Parecoxib
Celecoxib und Parecoxib sind Inhibitoren von CYP2D6.
Valdecoxib (der aktive Metabolit von Parecoxib), 40 mg 2mal täglich über 7 Tage, erhöhte die Plasmakonzentrationen des CYP2D6-Substrates Dextromethorphan auf ca. das 3-Fache. Celecoxib, 2mal täglich 200 mg, erhöhte die Plasmakonzentrationen von Dextromethorphan auf ca. das 2,6-Fache.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die Wirkungen von CYP2D6-Substraten mit enger therapeutischer Breite können durch gleichzeitige Behandlung mit Celecoxib oder Parecoxib klinisch relevant verstärkt werden. UAW der betroffenen Substanzen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Celecoxib oder Parecoxib soll vorsichtshalber auf verstärkte Wirkungen der genannten CYP2D6-Substrate geachtet werden; eine Dosisreduktion kann erforderlich sein.
Vorsichtshalber überwachen
Serotonin-Reuptake-Hemmer - Opioide
Die genannten Opioid-Analgetika und das zentrale Antitussivum Dextromethorphan haben ebenso wie die Serotonin-Reuptake-Hemmer serotoninerge Effekte, so dass additive serotoninerge Wirkungen vermutet werden. Dies wurde nicht systematisch untersucht; allerdings liegen etliche Fallberichte vor. Opioid-Analgetika können ebenso wie die Serotonin-Reuptake-Hemmer die Krampfschwelle herabsetzen. Einige Serotonin-Reuptake-Hemmer (besonders Paroxetin, Fluoxetin) hemmen CYP2D6, das den Metabolismus einiger Opioide (z. B. Oxycodon) katalysiert. Dadurch können höhere Plasmakonzentrationen dieser Opioide auftreten.
Erhöhtes Risiko eines Serotonin-Syndroms und von Krampfanfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit bestimmten Opioiden (Alfentanil, Dextromethorphan, Fentanyl, Oxycodon, Pethidin, Piritramid, Sufentanil, Tilidin, Tapentadol) und Serotonin-Reuptake-Hemmern kann in Einzelfällen Symptome eines Serotonin-Syndroms hervorrufen: Dieses ist gekennzeichnet durch mentale (Verwirrtheit, Erregung, Angst), autonome (Schwitzen, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Blutdruckschwankungen) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Tremor, Ataxie, Myoklonien, Nystagmus). Die Symptome traten meist kurze Zeit (0,5 bis 48 h) nach Beginn der gleichzeitigen Behandlung auf.
Darüber hinaus ist bei gleichzeitiger Behandlung das Risiko von Krampfanfällen erhöht.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten Opioiden und Serotonin-Reuptake-Hemmern ist Vorsicht geboten. Die Patienten sollen sorgfältig über die Zeichen des Serotonin-Syndroms sowie über das Risiko von Krampfanfällen informiert werden. Auf Dextromethorphan in Erkältungspräparaten kann verzichtet werden.
Wegen der langen Eliminationshalbwertszeit von Fluoxetin und seinem Hauptmetaboliten Norfluoxetin (etwa 2 bzw. 7 Tage) ist mit der Interaktion auch nach dem Absetzen noch einige Zeit zu rechnen.
Vorsichtshalber überwachen
Dextromethorphan - Enzyminhibitoren (CYP2D6)
Die genannten Inhibitoren hemmen mit CYP2D6 das Enzym, das für den oxidativen Metabolismus von Dextromethorphan und damit für dessen Elimination entscheidend ist. Mehrfachdosen von 50 mg Cinacalcet erhöhten die AUC von 30 mg Dextromethorphan bei extensiven CYP2D6-Metabolisierern um ca. das 11-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Dextromethorphan möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP2D6-Hemmern (Amiodaron, Chinidin, Cimetidin, Cinacalcet, Haloperidol, Terbinafin, Thioridazin, Ritonavir, Propafenon) sind verstärkte Wirkungen von Dextromethorphan nicht auszuschliessen. Dies sind vor allem serotoninerge Effekte: Schwindel, Erregung, Konfusion, Tremor, Bewusstseinsstörungen, Schlafstörungen, Diarrhoe, Atemdepression, Tachykardie, Blutdruckabfall.
Bei Behandlung mit den genannten CYP2D6-Inhibitoren soll Dextromethorphan mit Vorsicht eingesetzt werden. Vorsichtshalber soll auf mögliche Überdosierungssymptome geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Gefitinib
Gefitinib hemmt in vitro CYP2D6; es erhöhte die Bioverfügbarkeit von Metoprolol um 35 %. Bei Arzneistoffen mit geringer therapeutischer Breite kann dies klinische Bedeutung erlangen.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Gefitinib kann möglicherweise die Wirkungen von CYP2D6-Substraten mit enger therapeutischer Breite verstärken. Je nach pharmakologischem Profil der Arzneistoffe sind dadurch vermehrt unerwünschte Effekte zu erwarten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Gefitinib soll eine Dosisreduktion von CYP2D6-Substraten mit enger therapeutischer Breite erwogen werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Abirateron
Abirateron ist ein CYP2D6-Hemmer und hemmt den oxidativen Metabolismus von CYP2D6-Substraten. Abirateron (plus Prednison) erhöhte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis des CYP2D6-Substrats Dextromethorphan auf das 2,9-Fache. Die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten Dextrorphan stieg um etwa 33 %.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Abirateron kann die Wirkungen von CYP2D6-Substraten (Dextromethorphan, Flecainid, Haloperidol, Metoprolol, Propafenon, Propranolol, Risperidon, Venlafaxin) verstärken. Je nach dem jeweiligen pharmakologischen Profil können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Abirateron und CYP2D6-Substraten ist Vorsicht geboten. Besonders dann, wenn diese eine kleine therapeutische Breite haben, ist eine Dosisreduktion zu erwägen.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Eliglustat
Eliglustat hemmt CYP2D6: Die gleichzeitige, wiederholte, zweimal tägliche Gabe von 127 mg Eliglustat erhöhte die Bioverfügbarkeit einer 50-mg-Einzeldosis des CYP2D6-Substrats Metoprolol auf etwa das 2,1-Fache.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die Wirkungen von Stoffen, die über CYP2D6 abgebaut werden (wie trizyklische Antidepressiva, Phenothiazin-Derivate, Dextromethorphan, Metoprolol, Atomoxetin) können durch gleichzeitige Behandlung mit Eliglustat verstärkt werden. Substanzspezifische unerwünschte Wirkungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Eine Verringerung der Dosis von CYP2D6-Substraten kann erforderlich sein.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Panobinostat
Panobinostat ist ein schwacher CYP2D6-Inhibitor: Panobinostat erhöhte die maximalen Plasmakonzentrationen bzw. die Bioverfügbarkeit des CYP2D6-Substrats Dextromethorphan um ca. das 1,8- bzw. 1,6-Fache. Bei empfindlicheren CYP2D6-Substraten kann dieser Effekt stärker ausfallen.
Verstärkte Wirkungen der CY2D6-Substrate möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Panobinostat sind substanzspezifisch verstärkte Wirkungen von empfindlichen CYP2D6-Substraten (Atomoxetin, Dextromethorphan, Metoprolol, Nebivolol, Perphenazin, Pimozid) möglich.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Panobinostat soll die Dosis von empfindlichen CYP2D6-Substraten je nach Verträglichkeit individuell eingestellt und der Patient sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Cobicistat
Cobicistat ist ein schwacher CYP2D6-Inhibitor. Interaktionen mit CYP2D6-Substraten wurden nicht untersucht; die Bioverfügbarkeit von CYP2D6-Substraten mit kleinem therapeutischen Index könnte in klinisch relevantem Ausmass steigen.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Cobicistat kann möglicherweise die Wirkungen von sensitiven CYP2D6-Substraten verstärken (Atomoxetin, Dextromethorphan, Metoprolol, Nebivolol, Nortriptylin, Perphenazin, Timolol, Tolterodin, Venlafaxin).
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Cobicistat und CYP2D6-Substraten mit kleinem therapeutischen Index ist Vorsicht geboten. Eine Dosisreduktion des CYP2D6-Substrats kann nötig werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Rolapitant
Rolapitant ist ein mässiger CYP2D6-Inhibitor und kann daher den oxidativen Metabolismus von CYP2D6-Substraten hemmen. 7 Tage nach einer peroralen Einzeldosis von Rolapitant erhöhte sich die Konzentration von Dextromethorphan auf ca. das 3-Fache. 17 Tage nach einer intravenösen Gabe von Rolapitant erhöhte sich die Bioverfügbarkeit von Dextrometorphan im Schnitt um das 2,4-Fache.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Rolapitant kann die Wirkungen von CYP2D6-Substraten (Dextromethorphan, Flecainid, Metoprolol, Pimozid, Propafenon, Tamoxifen, Thioridazin) verstärken. Je nach dem pharmakologischen Profil des betroffenen Arzneistoffs können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rolapitant und CYP2D6-Substraten ist Vorsicht geboten. Besonders dann, wenn diese eine kleine therapeutische Breite haben, ist eine Dosisreduktion zu erwägen.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Darifenacin
Darifenacin ist ein mässiger CYP2D6-Inhibitor und kann daher die Bioverfügbarkeit von CYP2D6-Substraten erhöhen. Bei Arzneistoffen mit kleiner therapeutischer Breite kann dies klinisch relevant werden.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Darifenacin kann möglicherweise die Wirkungen von CYP2D6-Substraten (Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Atomoxetin, Clomipramin, Dextromethorphan, Doxepin, Eliglustat, Flecainid, Imipramin, Nebivolol, Nortriptylin, Perphenazin, Thioridazin, Tolterodin, Venlafaxin) verstärken. Je nach dem jeweiligen pharmakologischen Profil können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Vorsicht ist geboten, wenn Darifenacin gleichzeitig mit Arzneimitteln angewandt wird, die vorwiegend durch CYP2D6 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite haben bzw. individuell dosiert werden. Auf verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate soll vorsichtshalber geachtet und bei Bedarf deren Dosis angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - Stiripentol
Stiripentol hemmt in vitro CYP2D6 in Konzentrationen, die klinisch im Plasma erreicht werden, so dass es mit Arzneistoffen, die von diesem Isoenzym metabolisiert werden, zu Wechselwirkungen kommen kann. Diese möglichen Interaktionen wurden nicht untersucht.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Stiripentol kann die Wirkungen von Arzneistoffen verstärken, die durch CYP2D6 abgebaut werden (Atomoxetin, Carvedilol, Clomipramin, Codein, Dextromethorphan, Eliglustat, Fluoxetin, Haloperidol, Imipramin, Metoprolol, Nebivolol, Nortriptylin, Paroxetin, Perphenazin, Propranolol, Timolol, Tolterodin, Tramadol, Venlafaxin). Je nach dem jeweiligen pharmakologischen Profil können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Stiripentol soll besonders auf unerwünschte Wirkungen von CYP2D6-Substraten geachtet werden, ggf. kann eine Dosisanpassung nötig werden.
Vorsichtshalber überwachen